Eva Szepesi, eine der letzten Zeitzeuginnen des Holocausts,
berichtet über den NS-Völkermord an den Juden.
8. Mai 2023 | 18:00 Uhr
Kreishaus | Großer Sitzungssaal | Kirchheimbolanden
Eintritt frei – Spenden erbeten
Veranstalter:
Amnesty International Bezirk 3670 (Pfalz)
Arbeitskreis Aktiv gegen Rechts
Als die Deutschen im Frühjahr 1944 in Ungarn einmarschierten, beginnt die Verfolgung und Ermordung der ungarischen Juden. Die elfjährige Eva Szepesi wird von ihrer Mutter in die Slowakei geschickt. Von nun an lebt das jüdische Mädchen auf der Flucht. Sie findet Verstecke bei gutwilligen Menschen, doch schließlich wird sie gefangen genommen und nach Auschwitz verschleppt.
Am 27. Januar 1945 befreien Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Unter den von den Deutschen zurückgelassenen Häftlingen finden sie ein bewusstloses 12-jähriges Kind: Eva Diamant. Sie ist eines von etwa 400 Kindern unter 15 Jahren, die sich noch in Auschwitz befinden. Das schwerkranke Mädchen, das in der Nähe der ungarischen Hauptstadt Budapest in einer jüdischen Familie aufgewachsen ist, wird gerettet. Als Eva Diamant nach ihrer Genesung im Spätsommer 1945 nach Ungarn zurückkehrt, sucht sie vergeblich nach ihrer Familie – die meisten ihrer Verwandten sind ermordet worden (Phoenix-Sendung, 27.01.2023, 20:15 Uhr).
Nach dem Krieg schweigt Eva Szepesi 50 Jahre lang. Erst Mitte der 90er Jahre kann sie über das Erlebte sprechen. Seitdem setzt sie sich aktiv gegen das Vergessen und gegen Antisemitismus in Deutschland ein. Sie spricht stellvertretend für die Millionen jüdischen Opfer, die zu Tode gequält und ermordet wurden und die keine Stimme mehr haben. Sie hat über diese Zeit ein Buch geschrieben mit dem Titel: “Ein Mädchen allein auf der Flucht”.
Der Sozialpsychologe Prof. Andreas Zick betonte in einer Phoenix-Sendung am 27. Januar 2023, dass Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in der Bevölkerung als die verlässlichste Quelle betrachtet werden. Ihnen wird mehr Vertrauen entgegengebracht, als Informationen aus dem Internet.